Fotos: © Heimatfotogräfin
Mehr Bilder in der Galerie hier
Slider Heimatfotograefin Blauen Und Belchen
Slider Heimatfotograefin Nebelmeer Hochblauen 04
Slider Heimatfotograefin Koehlgartengipfel Im Winter 02
Slider Heimatfotograefin Nebelmeer Sausenburg 04
Sie befinden sich hier: markgraefler.de > Freizeit & Kultur > Ausflugsziele > Kirchen & Klöster

Kirchen & Klöster

Das Markgräflerland war einst Stätte lebhafter Auseinandersetzung der Reformation und Gegenreformation. Zahlreiche Sakralbauten spiegeln dieses Wechselspiel der Konfessionen in der Region wider.

Kirchen & Klöster 1
Kloster St. Trudbert Münstertal (© Sabine Ronge)

Bis zur Reformation im 16. Jahrhundert stand das Markgräflerland hauptsächlich unter dem Einfluss der Klöster St. Gallen, St. Alban in Basel und St. Blasien im Schwarzwald. Die Markgrafen von Baden-Durlach schlossen sich dann 1526 der Reformation an und 1556 erklärte Markgraf Karl II. die Lehre Luthers in seinem gesamten Herrschaftsgebiet für bindend. Somit umfasste das Markgräflerland alle rechtsrheinischen, protestantischen Ortschaften am Westhang des Schwarzwaldes zwischen Freiburg und Basel.

Im Jahr 1627 musste Markgraf Friedrich V. als protestantischer Landesherr nach Württemberg fliehen. Denn in seinen Ländern sollte die Reformation abgeschafft und gleichzeitig der Übergang katholischer Kirchengüter in seinen Besitz wieder rückgängig gemacht werden. Dies wurde durch den Einmarsch der protestantischen Schweden 1633 verhindert und 1648 erreichte Friedrich V. die Wiedereinsetzung in seine Herrschaft nach dem Stand von vor 1618. Die Herrschaft Baden-Baden und die österreichischen Vorlande mit dem Breisgau blieben jedoch katholisch.

Insgesamt glich das Markgräflerland einem Flickenteppich, bis es 1803 durch Napoleon neu geordnet wurde. Orte wie zum Beispiel Schliengen gehörten bis dahin zum Bistum Basel.

Glöcklehof Kapelle (© Sabine Ronge)

Glöcklehofkapelle

Die vermutlich im 10./11. Jahrhundert erbaute Glöcklehofkapelle zählt zu den ältesten erhaltenen Gebäuden in Bad Krozingen. Sie ist dem heiligen St. Ulrich geweiht und liegt am südöstlichen Ortsrand an der Straße nach Staufen im Breisgau. Ausgrabungen haben gezeigt, dass im Umfeld der Glöcklehofkapelle eine frühmittelalterliche Hofanlage stand. Es wird davon ausgegangen, dass die Kapelle Teil dieser Anlage war. Als Bauherr gilt das Kloster St. Gallen in der heutigen Schweiz. Die Glöcklehofkapelle birgt einen ganz besonderen Schatz: eine der ältesten Christus-Darstellungen nördlich der Alpen. Die Wandfresken an der Altarwand wurden erst 1938 von einem kunstverständigen Kurgast entdeckt und freigelegt. Sie entstanden wahrscheinlich um 1000 n.Chr. und zeigen neben Christus auch das Martyrium des heiligen Johannes des Täufers. Man geht davon aus, dass als Vorlagen für die Darstellungen die Buchmalereien der Mönche von der Insel Reichenau am Bodensee gedient haben. Die weiteren Wandfresken in der Kapelle stammen aus dem 17. Jahrhundert.

 

Kath. Pfarrkirche St. Alban (© Sabine Ronge)

Katholische Pfarrkirche St. Alban

Für Besucher weithin sichtbar befindet sich die Kirche St. Alban in der Ortsmitte von Bad Krozingen. Die katholische Pfarrkirche wurde 1144 erstmals urkundlich erwähnt. Während des 30-jährigen Krieges wurde die Kirche bis auf den Turmschaft von schwedischen Truppen zerstört. Bereits 1650 war der Wiederaufbau vollendet. Ab 1250 übten Adelige als Vögte des Benediktinerklosters St. Trudpert im Münstertal die Ortsherrschaft aus. Die Herren Schnewelin von Landeck herrschten ab 1325, die Herren von Schauenburg herrschten ab 1600 über Bad Krozingen und von 1660 bis 1806 waren es die Herren von Pfirt. Alle diese adeligen Familien nutzten St. Alban als Grablege. Während des 30-jährigen Krieges wurde die Kirche, wie viele historische Gebäude, von schwedischen Truppen zerstört. Deshalb geht außer dem Turmschaft des heute fünfgeschossigen Kirchturms von St. Alban nichts mehr von der Pfarrkirche ins Mittelalter zurück. Bereits 1650 war der Wiederaufbau vollendet. Die Erweiterung der Kirche um die beiden Seitenschiffe fand erst 1932 statt.

Beim Wiederaufbau im 17. Jahrhundert musste der Abt von Kloster St. Trudpert für den Chor und den Hochaltar aufkommen. Der heutige Hochaltar von 1765/66 hatte bereits zwei Vorgänger. Er bekam 1767 eine aufwändige Fassung, in damals kostbaren Blautönen, durch den bekannten Fassmaler Schmadel von Bregenz. Der Hochaltar von St. Alban wäre 2002 fast ein Raub der Flammen geworden. Zündelnde Kinder hinter dem Hochaltar hatten am Palmsonntag einen Großbrand ausgelöst, bei dem wie durch ein Wunder „nur“ die beiden Hochaltar-Blätter zum Opfer fielen.

Peterskirche (© Sabine Ronge)

Peterskirche Blansingen

Die Peterskirche in Blansingen, einem Ortsteil von Efringen-Kirchen, wurde erstmals 1173 urkundlich erwähnt, der heutige spätgotische Bau jedoch erst 1457 errichtet. Grabbeigaben und Petrus-Patrozinium lassen vermuten, dass sich dort bereits zur Zeit der Merowinger (frühes 7. Jhd.) eine Kirche mit Friedhof befand. Mit zwei Kilometern Entfernung vom Dorfkern von Blansingen, hat die Peterskirche eine von der Tradition abweichende, ungewöhnliche Lage, für die es bisher keine Erklärung gibt. Laut einer Notiz aus dem Jahr 1094 gelangten Blansingen und Kleinkems in den Besitz des Klosters Sankt Georgen im Schwarzwald. 1275 wurde Blansingen im Liber Marcarum in Diocesi Constanciensi dem Dekanat Wiesental zugeschrieben und 1350 wurde die Peterskirche in das Kloster St. Blasien inkorporiert.

Die schlicht gestaltete Saalkirche verfügt über einen bemerkenswerten Bilderzyklus aus dem 15. Jahrhundert. Die in Seccotechnik ausgeführten Wandbilder sind sehr gut erhalten und zählen heute zu den bedeutendsten Zeugnissen mittelalterlicher Kunst am Oberrhein. Aus Überlieferungen ist bekannt, dass 1768 und 1788 die Kirchengemeinde Blansingen das fürstliche Stift St. Blasien um einen Neubau des Langhauses bat. Diese Bitten waren offensichtlich vergeblich, denn weder damals noch später wurde ein solcher Neubau genehmigt. Zur Aufhellung des Innenraumes wurden jedoch Spitzbogenfenster ins Langhaus gebrochen, die Bildwände dabei übertüncht und Teile der wertvollen Fresken zerstört. Erst 1924 wurde der Bilderzyklus bei Instandhaltungsarbeiten wiederentdeckt. Aufgrund der für die Kirchengemeinde zu hohen Kosten konnte mit der Freilegung der Bilderreihe erst 1953 begonnen werden. Im Jahr 1956 fanden dann umfangreiche Restaurierungsarbeiten statt.

St. Ottilien (© Sabine Ronge)

Kirche St. Ottilien

Die Kirche St. Ottilien ist eine evangelische Kirche im Stadtteil Tüllingen von Lörrach. Sie ist wegen ihrer Sagengeschichte Teil der „Mythischen Orte am Oberrhein“. Ein Besuch lohnt nicht nur wegen der Innenausstattung, sondern auch wegen der exponierten Lage auf dem Grat des Tüllinger Bergs. Von hier hat man eine einmalige Rundsicht auf Lörrach, das Wiesental, Basel und die Basler Bucht am Rheinknie und über Weil am Rhein hinweg nach Frankreich in die südlichen Vogesen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Ottilienkirche gemeinsam mit der Siedlung Tülliken im Jahr 1113. Damals verschenkte Walcho von Waldeck seinen Besitz Ober- und Niedertüllingen an das Kloster St. Blasien. Da bisher keine Grabungen durchgeführt wurden, gibt es über eine frühere Nutzung der Kirche keine gesicherten Erkenntnisse. Allerdings wird vermutet, dass diese Stelle bereits bei den Kelten als heiliger Ort gewesen war.

Im 12. Jahrhundert wurde St. Ottilien mehrfach umgebaut. Ihre besondere Bedeutung lässt sich an einem Schutzbrief des Gegenpapstes Calixt III. sehen. Darin lässt sich St. Blasien den Besitz der Kirche namentlich bestätigen. Die Erweiterung auf die heutige Kirche fand wohl im 17. Jahrhundert statt. Der Altar aus Stuckmarmor und die noch erhaltene Kanzel wurden 1839 im Zuge von Renovierungsarbeiten von Jodok Friedrich Wilhelm gefertigt. Im Jahr 1975 wurde die Ottilienkirche zuletzt renoviert. Besonders bemerkenswert an der Innenausstattung sind ein spätgotischer Sakramentschrein, eine Grabnische und ein Wandgemälde aus dem Jahr 1474. Dieses Ensemble zählt zu den wertvollsten Zeugnissen mittelalterlicher Kunst im Markgräflerland.

 

Kirche Rötteln (© Sabine Ronge)

Kirche Rötteln

Aus dem Jahr 751 n. Chr. stammt die älteste Urkunde, die die Existenz einer Kirche in Rötteln bezeugt. Ihr heutiges Aussehen prägte der Markgraf Rudolf III. von Baden, der die Kirche umbauen ließ. Davon berichtet heute die Inschrift über dem Haupteingang: „ich markgrav rudolf macht diesi Kilchen in dem jar do man zalt von gotes geburt vierzechen hundert jar und ein jar". Die Figuren auf der Grabplatte des Markgrafen und seiner Frau gelten als bedeutendste Steinplastiken der späten Ritterzeit in der Umgebung. Nach einer weiteren schriftlichen Erwähnung im Jahr 8oo verschwand die Röttler Kirche für Jahrhunderte im Dunkel der Geschichte, bis sie 1356 wieder genannt wird. Der schreckliche Anlass war das große Erdbeben, welches praktisch die gesamte Stadt Basel verwüstete und auch Rötteln nicht verschonte. Burg und Kirche erlitten schwerste Schäden. So entschloss sich Markgraf Rudolf III. von Baden dazu, eine ganz neue Pfarrkirche in Rötteln zu errichten.

Weil die finanziellen Mittel in jenen schlechten Zeiten knapp war, wurde alles brauchbare wiederverwendet. So kann man noch heute sehen, dass beispielsweise die Fenstergewände keine gotische Spitze haben. Dennoch wurde die neue Kirche größer und schöner als die vorherige: die Erharduskapelle an der Nordseite (jetzt Sakristei) bekam das wunderschöne Netzgewölbe in der Decke, die Kanzelsäule wurde besonders sorgfältig gearbeitet, der Turm wurde erhöht, und mit der Georgskapelle im Osten schuf sich der Markgraf eine Grablege für seine Familie. 1401 wurde die neue Röttler Kirche geweiht. Die Wirren der Reformation ließen leider nur noch wenig von der einstigen Ausstattung. In der Turmkapelle zeigt die Grabplatte eines Klerikers eindrucksvoll die damalige Kunst. Zudem lassen ein letzter Rest an Holzschnitzarbeiten, die Seitenwangen einer Chorbank die Qualität der unbekannten Künstler jener Zeit erahnen. An der nördlichen Außenseite befindet sich eine Grabplatte der Herren von Rötteln mit dem Wappen.

 

Kirche St. Fridolin (© Sabine Ronge)

Kirche St. Fridolin

Bis 1867 war die Kirche St. Fridolin, im Lörracher Stadtteil Stetten, Pfarrkirche der Katholiken im Vorderen Wiesental. Sie wurde, wie die Stadtkirche, von dem Baumeister Friedrich Weinbrenner beeinflusst und ähnelt ihr deshalb äußerlich. Der Innenraum wurde jedoch, im Gegensatz zur schlichten protestantischen Stadtkirche, mit Ornamenten ausgeschmückt.

Für die Innenausstattung zeichnen sich vor allem die beiden Baumeister Jodock Wilhelm und Wendelin Moosbrugger verantwortlich. Der eine hat die Stuckarbeiten, die Altäre und Kanzel, der andere die Stationsbilder geschaffen. Im Gegensatz zu typischen "Weinbrennerkirchen" ist sie eine "Biedermeierkirche".

Die beiden Medaillonbilder, Petrus und Magdalena als Büßende, sind die einzig erhaltenen spätbarocken Bilder in Lörracher Kirchen. Eine umfassende Renovierung erfuhr die Kirche 1974, um die ursprünglichen Absichten der Erbauer wieder kenntlich zu machen, klassizistische Architektur mit Rokoko-Elementen harmonisch zu verbinden.

Pfarrkirche St. Vinzenz (© Rainer Ullrich)

Katholische Pfarrkirche St. Vinzenz

Hoch über dem Dorf Liel, heute ein Ortsteil von Schliengen, ragt der Kirchturm der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Vinzenz hinaus. Dessen Unterbau stammt noch aus der romanischen Zeit und ist somit der älteste Teil des Gotteshauses. Das heutige Langhaus hingegen wurde Anfang des 18. Jahrhunderts neu gebaut. Einige historische Angaben lassen den Schluss zu, dass es in Liel im 10. Jahrhundert sogar zwei Kirchen gab. Bis etwa 1130 müssen beide noch vorhanden gewesen sein. Die der Ostseite des Turms angebaute spätgotische Grabkapelle der Herren von Baden zu Liel enthält einige kulturhistorische Schätze in ihrem Inneren. Als besonders interessant gelten das gotische Sakramentshäuschen, ein Taufstein aus dem Jahre 1419, Grabmäler im Knorpelstil, ein Renaissance-Relief der Justitia und des Jüngsten Gerichts sowie eine Heilig-Grab-Darstellung, die in ihrer Malerei besonders feinfühlig ist. Des Weiteren ist die Ausmalung der Holzdecke aus dem 16. Jahrhundert sehr sehenswert.

Basilika St. Cyriak (© Rainer Ullrich)

Ottonische Basilika St. Cyriak

Seitdem die ottonische Basilika St. Cyriak in Sulzburg in den Jahren 1955-1964 restauriert wurde, gilt sie als wiederentdecktes Schmuckstück des Markgräflerlandes. Mit über 1000 Jahren zählt die ehemalige Klosterkirche zu den ältesten Deutschlands. Die Kirche zeichnet sich durch ihre Schlichtheit aus. Sie ist gemauert und ohne Steinmetzarbeiten erbaut. Anhand von gefundenen Resten lässt sich nachweisen, dass die glatten Wände von Malereien geschmückt waren. Viele von ihnen stammen aus gotischer Zeit. An der Nordseite sind noch Teile eines Freskos aus dem 15. Jahrhundert sichtbar. An der Südwand finden sich Reste einer Vorzeichnung der Evangelisten. Der bereits im 11. Jahrhundert errichtete Kirchturm gilt als der älteste erhaltene in Südwestdeutschland. Dendrochronologische Analysen haben allerdings ergeben, dass Teile der Balkenkonstruktion bereits auf das Jahr 996 datiert werden können. Nachdem der Markgraf Ernst von Baden zwischen 1523 und 1548 das Kloster vorübergehend schließen ließ, wurde es mit der Reformation, die Markgraf Karl III. einführte, endgültig geschlossen und St. Cyriak zur evangelischen Gemeindekirche.

In den folgenden Jahren verfielen das Kloster und die Kirche allmählich, sodass diese Anfang des 19. Jahrhunderts kurz vor dem Abbruch stand. Erst in den 1950er Jahren wurde von Karl List die historische Bedeutung des Gotteshauses erkannt und ein langwieriger und aufwändiger Renovierungsprozess begann. Seit 1963 wird St. Cyriak wieder als Gemeindekirche von Sulzburg genutzt. Sie bietet zudem eine außergewöhnliche Kulisse für zum Beispiel Kirchenkonzerte.

St. Gallus (© Sabine Ronge)

Saalkirche St. Gallus

Die schlichte Kirche im Örtchen Ötlingen bei Weil am Rhein wurde zwischen 1410 und 1420 erbaut, geht in ihren Ursprüngen jedoch auf eine alemannische Saalkirche um das Jahr 800 zurück. Sie wurde dem heiligen Gallus geweiht. Im Inneren schmücken spätgotische Fresken die Wände. Sie wurden während einer umfangreichen Renovierung 1982/83 freigelegt.

In ihrer ursprünglichen Form war die alte gotische Dorfkirche eine rechteckige alemannische Saalkirche, welche vermutlich um das Jahr 800 n.Chr. entstanden ist. Urkundlich wird die erste frühgotische Kirche mit Turm erstmals 1275 erwähnt. Wie alle alten Wehrkirchen aus jener Zeit war auch die St. Gallus Kirche mit einer hohen Mauer und darin enthaltenen Schießscharten umgeben. Vom Basler Erdbeben im Jahre 1356 wurde auch die Ötlinger Kirche nicht verschont. Nach den Zerstörungen wurde sie 1410 nach Norden und Osten erweitert.

Ihre heutige Gestalt geht im wesentlichen auf den Markgraf Rudolf III von Baden zurück. Während des Dreißigjährigen Krieges erlitt die Kirche abermals starke Beschädigungen und erhielt nach ihrem Wiederaufbau zwischen 1768 und 1770 eine neue Orgel. Bei umfangreichen Renovierungsarbeiten in den Jahren 1982/83 wurden an der Nordwand Freskenreste aus dem 14. Jahrhundert freigelegt. Allerdings konnten diese aus finanziellen Gründen nicht restauriert werden.

 

 

Evangelische Kirche Märkt (© Sabine Ronge)

Evangelische Kirche Märkt

Erstmalig erwähnt wurde die Evangelische Kirche in Märkt, heute ein Stadtteil von Weil am Rhein, bereits im Jahr 1169. Die heutige Kirche geht auf einen dem Bau aus dem 13. Jahrhundert zurück, welcher dem Heiligen Nikolaus geweiht war. Darauf weist vor allem der Triumphbogen hin, der aus verschieden farbigen Steinen besteht. Andere Bauteile könnten jedoch auch aus dem 14. Jahrhundert stammen. Überlieferungen aus Mitte des 18. Jahrhunderts weisen darauf hin, dass die Kirche zu dieser Zeit in einem baufälligen Zustand gewesen sein muss. Wann allerdings die Instandsetzung stattfand, ist nicht überliefert. Bei Instandsetzungen 1934 wurden überraschend Wandmalereien entdeckt und frei gelegt. Diese blieben während des Zweiten Weltkrieges glücklicherweise unversehrt. Als 1959 weitere Renovierungsarbeiten stattfanden, stellte man fest, dass die Fresken mehrere Malschichten aufwiesen. Die heute restaurierten Fresken werden auf das 15. Jahrhundert datiert, die unteren Schichten auf das 11.-12. Jahrhundert.

St. Michael (© Sabine Ronge)

Kirche St. Michael

In der Dorfmitte von Wittlingen befindet sich die 1772-1774 nach den Plänen von Wilhelm Jeremias Müller entstandene Kirche St. Michael. Sie ist geprägt vom Luis-seize-Stil und gilt als Vorläufer der "Kleinen Kirche" in Karlsruhe. Eingeweiht wurde das Gotteshaus am 8.Mai 1774 und dient heute der evangelischen Gemeinde als Pfarrkirche. Im Jahr 1275 ist der erste Geistliche in Wittlingen schriftlich belegt.

Beurkundet wird die Kirche selbst von 1360 bis 1370. Scherbenfunde aus der Zeit der Alemannen weisen auf eine kleinere Kirche aus dem 9. Jahrhundert hin, die an einen älteren Bau angefügt wurde, welcher römischen Ursprungs sein dürfte. Am selben Platz wurde um das Jahr 1500 eine größere Kirche mit veränderter Längsachse erbaut, die ab 1530 als Michaelskirche bezeichnet wird.

Der damalige Landvogt schrieb im Jahr 1735 das Gotteshaus müsse „nach einigen sich darinnen sich befindlichen gehauenen Steinen uralt sein; anno 1595 wurde solche repariert“. Der bauliche Zustand verschlechterte sich im Laufe der Jahrhunderte dermaßen, dass sie 1772 abgebrochen wurde.

Nach oben