Fotos: © Heimatfotogräfin
Mehr Bilder in der Galerie hier
Slider Heimatfotograefin Blauen Und Belchen
Slider Heimatfotograefin Nebelmeer Hochblauen 04
Slider Heimatfotograefin Koehlgartengipfel Im Winter 02
Slider Heimatfotograefin Nebelmeer Sausenburg 04
Sie befinden sich hier: markgraefler.de > Die Region > Land & Leute > Wir sind Markgräfler > Zum Mischen zu schade: Der Gin von Brennerin Iris Krader aus Heitersheim

Zum Mischen zu schade: Der Gin von Brennerin Iris Krader aus Heitersheim

Zitrusaromen, Kräuter des Südens, ein Hauch von Blütenduft und die Würze von sonnenreifem Wacholder betören die Sinne, wenn man an dem Glas schnuppert, das Iris Krader gerade unter den dünnen Strahl gehalten hat, der aus dem Brennkessel lautlos in einen blitzblanken Stahleimer rinnt.

Zum Mischen zu schade: Der Gin von Brennerin Iris Krader aus Heitersheim 1
Iris Krader (© www.rr-spotlight.de)

Brenntag auf dem Scholerhof in Gallenweiler. Hier entsteht eine flüssige Delikatesse, die in ihrem komplexen Aromenspiel, ihrer Weiche und Klarheit viel zu schade ist für eine Mischung beispielsweise mit Tonic Water. „Iris Krader Dry Gin“ nennt die Brennerin ihr Produkt, mit dem sie auf internationalen Wettbewerben schon etliche Goldmedaillen geholt hat, die jüngste erst vor wenigen Wochen bei der Fachmesse für handwerklich produzierte Spirituosen, Craft Spirits Festival Destille Berlin.

Das Etikett der Flasche zeigt ein kesses Schwarzwaldmädel, den Flaschenhals schmückt ein kleiner Wollpuschel, wie aus dem Hut der Schwarzwälderin geklaut. Der Schwarzwald ist, obwohl auch da und dort Wacholderbüsche wachsen, kein klassisches Land für Gin. Dass gerade hier an seinem Fuß ein Spitzenprodukt aus diesem Genre seine Heimat hat, hat einen anderen Grund: Aus Bayern in die alte Heimat zurückgekehrt übernahm Iris Krader vor drei Jahren den 1921 von ihrem Opa gebauten Scholerhof, ein Weingut am westlichen Ortseingang von Gallenweiler. Das damit verbundene Brennrecht weckte in ihr die Idee, neben den im Markgräflerland bekannten Obstwässerchen und anderen destillierten Köstlichkeiten Gin zu brennen, weil sie selbst ein Fan davon ist.

„Ich habe sogar schon einmal geträumt, mit Queen Mum und Pavarotti bei Königs Gin zu trinken“, erzählt sie lachend

Wie das Brennen geht, hat Iris Krader in ihrer Ausbildung in der Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau der Universität Hohenheim von der Pike auf gelernt. Da sie bei der Auswahl und Verarbeitung der Rohstoffe nichts dem Zufall überlässt, sei das Produkt von Anfang an so perfekt gewesen wie das, was jetzt in der Flasche mit der Schwarzwald-Lady in ausgesuchten Bars und Spitzenhotels quer durch Deutschland in den verspiegelten Regalen steht. Frankfurt, Berlin, Hamburg, München, Ingolstadt, Wolfsburg – die Botschafterin mit dem Bollenhut macht überall eine hervorragende Figur.

Zum Mischen zu schade: Der Gin von Brennerin Iris Krader aus Heitersheim 2
Iris Krader Dry Gin in der edlen Geschenkverpackung (© Iris Krader Dry Gin)

Der Vorgang des Brennens selbst, wenn Iris Krader die zwei Tage lang als Auszug angesetzten Zutaten – insgesamt 20 – im nagelneuen, vor Kupfer und Messing blinkenden Brenngerät in duftenden Gin verwandelt, hat fast etwas Sakrales. „Das Produkt braucht Zeit, man darf nichts überhitzen“, sagt sie. Das Gerät müsse ganz sachte, wie ein großer Dampfer angefahren und dann auf Kurs gehalten werden. Penibel hält sie die Betriebsanzeigen im Blick, hört auf das leise Summen und Blubbern. Kein Radio, keine Kopfhörer, keine sonstige Ablenkung. Lediglich Amie, die junge Hündin leistet ihr den ganzen Tag – so lange dauert das Brennen – Gesellschaft.

Und irgendwo im Schwarzwald sprudelt die Quelle, deren Wasser rein und weich genug ist, das edle Produkt Gin auf den gewünschten Alkoholgehalt von 47 Volumenprozent zu verdünnen. Wo genau, verrät sie nicht, auch nichts über die genaue Zusammensetzung der Kräuter und Gewürze für den Auszug. Denn die Konkurrenz schläft nicht.

Wer an das köstliche Wässerchen herankommen will, muss schon gezielt einkaufen: Iris Krader Dry Gin steht in den Edekamärkten von Sutter und Hieber und wird auch im Shop des „Platzwechsel“ in Binzen verkauft.

Text: Dorothee Philipp


Website des Scholerhofs: www.scholerhof.de

Weitere Portraits von Markgräflern:

Dieser Beitrag sowie sämtliche Bilder wurden uns von unserem Medienpartner Bollenwood ® Verlag | Werbung | Events zur Verfügung gestellt. Die aktuelle Ausgabe des Magazins "Wohin im Markgräflerland" können Sie hier als PDF online einsehen.

Nach oben